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Wenn es Nacht wird, wenn es Nacht wird - in Berlin

Nacht für Nacht zieht es tausende Amüsierwilliger in die rund 200 hauptstädtischen Clubs unterschiedlichster Couleur. Sie wollen in lockerer, ungezwungener und möglichst faszinierender Atmosphäre Abstand vom Alltag gewinnen, essen, trinken, tanzen - einfach etwas erleben und Party machen.

Kann die Berliner Clubszene die vielfältigen Erwartungen, unterschiedlichsten Ansprüche einheimischer und internationaler Gäste erfüllen? Was charakterisiert die Partykultur in der Hauptstadt? Ist sie nur für junge Leute - wo bleiben die „Alten“? Was ist in Berlin anders als in den Metropolen Europas?
Fragen, auf die es beim Forum vom Tourismus Dialog Berlin am 7. Juli im ABION Hotel von kompetenten Gesprächspartnern allerhand Antworten gab.

Auf dem Podium v. l. n. r.: Stefan Kutz, Andreas Lanniger, Elmar Schütze, Christian Borzio, Olaf Kretschmar


Der Musikstil ist von großer Bedeutung
Stefan Kutz, Geschäftsführer des MAXXIM in der Joachimsthaler Straße - direkt am Kurfürstendamm gelegen, sprudelte das Herz über, als er aus seinem Erfahrungsschatz plauderte. Ein gutes Konzept sei nötig, um in diesem Haifischbecken erfolgreich zu sein, sich von den unterschiedlichsten Mitbewerbern abzusetzen. Das erfordere immer wieder die Suche nach Lücken und Nischen, die es ideenreich zu besetzen gilt. Denn die Gäste, die in die Berliner Clubs kommen erwarten Vielfalt. Die wird vielfach über ein gutes Entertainment realisiert.
„In einem Club mit nationalem Renommee steht die Musik im Vordergrund. Das MAXXIM definiert sich über die Stars am Plattenteller. Regelmäßig sind bei uns alle international bekannten Labels zu Gast, deren Resident-DJ´s den besten Clubsound in Berlin zelebrieren. Und da sich der Club nur an globalen Trends orientiert, sind die angesagten Protagonisten der Housemusik-Szene bei uns zu Gast. Dazu verspricht unsere besondere Soundkulisse eine stilvolle und ausgelassene Partyatmosphäre“, resümiert Kutz nicht ohne Stolz. Denn es vergeht kein Abend, an dem im edlen Ambiente des MAXXIM nicht die Arme in die Höhe gerissen werden und die gute Stimmung deutlich zu hören ist.


Der demografische Wandel auch hier ein Thema
Der demografische Wandel ist für die Clubszene von großer Bedeutung. Wenn es immer weniger Kinder gibt, wird folglich auch die Anzahl der Jugendlichen geringer, damit sinken die Gästezahlen, die Betriebswirtschaftlichkeit kommt in Schieflage, die Clubs in Existenzschwierigkeiten.
Die Lage mit Hilfe der Berlin-Touristen zu lösen scheint bei ihrem aktuellen Anteil von 20 Prozent der Clubgäste kaum möglich. „Wir müssen unsere Standortvorteile besser nutzen und die ganz ´normale´ Bevölkerung zu uns holen“, so die Auffassung von Olaf Kretschmar, der als Vorsitzender der Berliner Clubkommission besonders nahe an der Szene dran ist.
Niedrige Preise, das Ambiente, der vielfältige Musikstil, auch der urbane raue Clubstil wurden von ihm als positive Faktoren genannt. Die Berliner Klientel, auch die schon etwas Älteren, müssten zum Stamm der Clubs werden. Das erfordere Ideenreichtum und Angebotsvielfalt. Essen, tanzen, Varietee sind dabei mögliche Schlüsselbegriffe.


Berlin ist nach wie vor preiswert
Im FELIX ClubRestaurant - im Herzen Berlins gelegen, umgeben vom exklusiven Adlonpalais - ist der Anlaufpunkt für besonders verwöhnte Feinschmecker, Barbesucher und Nachtschwärmer. Ein Ort der international ist und zugleich das Berliner Leben wieder spiegelt: Vielseitigkeit, Offenheit und stilvolle Lässigkeit.
Faszinierende Sounds gehen hier eine perfekte Harmonie mit Farben, Projektionen und Kulinarischem ein. Der Gast erlebt eine einzigartige Symbiose aus moderner italienischer Küche, Lounge-Bar und anspruchsvollem Clubbing.
Für Geschäftsführer Christian Borzio ist es wichtig, „die Leute von draußen zu holen“. Denn nur so sieht er eine gute Chance, die Erfolge der letzten drei Jahre fortzusetzen. Deshalb ist er in England, Frankreich und in anderen Ländern unterwegs, um Kooperationen zu knüpfen und Besucher für Berlin zu begeistern. „Mit Flug, Übernachtung und Party inkl. einer Shoppingtour ist es bei uns immer noch billiger als in London, Paris, Wien und in anderen europäischen Städten.“


Der Gast setzt auf anspruchsvolle Qualität und niveauvollen Service
Keineswegs bedeutungslos ist für die Clubszene eine gut funktionierende Bar-Landschaft. Das schließt nach den Erfahrungen von Andreas Lanninger - mehrfach als „Barkeeper des Jahres“ ausgezeichnet - neben der hohen Qualität der Getränke einen perfekten Services, ein ansprechendes Ambiente und das Gefühl des sich Wohlfühlen wie Zuhause ein. „Der Gast will sehen, wo sein Geld hingeht und ist dann auch bereit, etwas mehr auszugeben“, so Lanninger aus eigener Sicht. Bestätigt wird seine Feststellung auch durch die Tatsache, das der „Genießer“ gegenwärtig zu stärkeren Drinks tendiert und sog. Premiumgetränke wie Gin oder Wodka nicht gemischt, sondern pur konsumiert.
„Der Partygänger über 25 nutzt einen Barbesuch heute auch zum ´Aufwärmen´: gut essen, einen schmackhaften Cocktail oder einen guten Brandy trinken und dann tanzen gehen.“

Übrigens, wer das Geschehen hinter dem Bartresen aus nächster Nähe beobachten möchte, dem bietet sich vom 13. bis 17. Juli 2008 bei der Deutschen Meisterschaft der Barkeeper im Hotel Maritim Berlin in der Stauffenbergstraße Gelegenheit dazu. Dort findet im nächsten auch die Weltmeisterschaft der Barkeeper statt.

Resümierend stellte zum Abschluss des Forums Olaf Kretschmar fest: „Eigentlich gibt es in Berlin alles, wonach der Partygänger sucht. Man muss sich nur durchfinden.“. Er forderte die Politik auf, die Clubszene als einen wichtigen Wirtschaftsfaktor zu erkennen und sie beispielsweise mit einer Kampagne in der Stadt zu unterstützen. Immerhin sichert die Branche etwa 8 000 direkte Arbeitsplätze - ohne das nötige wirtschaftliche Umfeld - und realisiert einen Jahresumsatz von rund 170 Mio. Euro.

Ein Beitrag von Bernd Schenke
Fotos: Elke Thonke


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