Merkwürdig - aber für Berlin-Kenner keine Überraschung! Kommentar von Joachim Fischer
Nicht nur die anwesenden Journalisten waren überrascht, auch einige Insider des Tourismus und des Luftverkehrs zeigten sich nach dem Ende der Podiumsdiskussion etwas verwirrt!
Gab es vorher noch Diskussionen und viele Fragen, ob in den Medien oder bei den Berliner Bürgern – Dr. Rainer Schwarz, der Flughafenchef, ging in seiner charmanten Art, sehr ziel-strebig und sehr gelassen auf die Fragen der Teilnehmer ein. Ob die Eröffnung des neuen Flughafens wieder einmal weit nach hinten verschoben wird, ob es wieder eine Verteuerung um mehr als € 250 Millionen gibt, ob der Drei-Letter-Code BBI nun in Berlin eingesetzt werden kann oder bei dem kleinen Flughafen in Indien bleibt, Fragen die sich scheinbar in Luft aufgelöst haben. Nach den Worten von Schwarz ist alles in Ordnung, alles im Zeitplan und schön – nur die DB als Bahnzubringer hat Probleme! Aber bei so einem großen Bauprojekt wie dem eines neuen Flughafen gibt es vorher und während des Baus ganze Geschwader von Projektgruppen die sich mit allen möglichen Themen beschäftigen – war da die Bahn etwa nicht informiert? oder sogar nicht beteiligt ? Normalerweise plant man ja einen Flughafen und kümmert sich dabei auch darum, wie die Menschen hin –oder wegkommen, denn die Wirkungsweise eines Airports hört nicht am Terminal auf ! Das bedeutet, man kann Probleme nicht einfach auf andere schieben !
Wie ich aus „den normalerweise sehr gut informierten Quellen“ erfahren habe, überlegt man sich bei den Verantwortlichen von BBI-Berlin, Gespräche über den Drei-Letter Code mit den Kollegen aus dem kleinen Ort in Indien aufzunehmen. Und - zum Glück so ein Zufall – kommt doch demnächst die Luftfahrtmesse nach Berlin –Schönefeld . Und noch mehr Zufall und Glück: Indien ist das Partnerland und kommt mit einer hochrangigen Delegation Ende Mai zur ILA. Da wird sich doch ein Inder finden mit dem man über eine Übernahme des Codes BBI verhandeln kann: Variante: BBI Berlin kauft den Flughafen BBI-Indien – ob der neue Berlin Brandenburger Flughafen nun noch ein paar Millionen mehr kostet oder nicht - spielt doch gar keine Rolle mehr. Berlin ist arm aber sexy und da muss das verschlafene nun eben wieder ausgebessert werden und das Kürzel muss uns gehören! BBI hört sich doch auch internationaler an als BER!
Variante: In Tempelhof haben wir ja genug Technik, die ab Oktober überflüssig wird. Wir tun Gutes und tauschen diese Technik mit den armen kleinen Kollegen in Indien und bekommen als Gegenleistung die drei Buchstaben!
Die Airportgesellschaft schreibt einen Wettbewerb aus: brauchen wir die Buchstaben BBI oder lassen wir es bei BER oder gar SXF ? Der erste Preis ist ein Flug mit der gesamten Familie zum Besuch des BBI-Indien.Bekannt ist ja,dass Journalisten keine großen Fragesteller bei einer Veranstaltung sind, da sie alles exklusiv für sich und ihr Medium haben möchten. So wurde in der großen Runde auch keine kritische Frage gestellt. Im kleinen Gespräch danach , bei einer Stärkung aus der guten Küche des Schloss Diedersdorf, fragten einige Journalisten dann doch nach, hofften aber auch da vergebens um Aufklärung.
Für alle überraschend war die Gesprächsweise von Hanns Peter Nerger und seine Antworten: So zahm , ruhig und wenig emotional war er selten. Das mag vielleicht auch an seiner geänderten Meinung gelegen haben – so plötzlich zum BBI-Befürworter zu werden verändert ? Unklar wird bleiben ob es ein Wort des Regierenden war oder der Ausgang des Volksentscheides was Nerger zu seinem Sinneswandel bewogen hat.
Der souveräne Joachim Hunold konnte als erfolgreicher Air Berlin-Chef da sehr stolz über die Erfolge seiner Airline, die ja zum überwiegenden Teil seine persönlichen Erfolge sind, sprechen und quasi als zweitgrößte deutsche Airline „ von oben herab“ auf die Berliner Problemchen schauen. Sein berühmtes verschmitztes Schmunzeln im Gesicht verriet nicht nur seine Einstellung sondern deutete auf „… wenn Ihr wüsstet was ich weiss und noch vorhabe“ hin!
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