Sorgt der BBI für Wirtschaftsaufschwung in Berlin ?
Plötzlich alles Sonnenschein ?

Ein Beitrag von Alexander Nikolov

Im Schloß Diedersdorf fand das Medien-Forum Tourismus Dialog zu dem Thema „gibt der Luftverkehr genügend Auftrieb für den Hauptstadt-Tourismus“ statt. Im Mittelpunkt des Dialogs stand der Hauptstadt-Airport„BBI Berlin Brandenburg International“. Der Veranstalter, das „Medienforum Tourismus Dialog Berlin“, hatte drei prominente Gesprächspartner zu diesem Thema einladen können.

Hanns Peter Nerger, Geschäftsführer der BTM Berlin Tourismus Marketing GmbH, zeigte auf, wie sich in den letzten Jahren das Image der Hauptstadt in positiver Weise von dem Image Deutschlands immer mehr abgekoppelt hat – ein bekanntes Spiel, welches sich mit London bereits vor zwei Jahrzehnten ereignete. Zur Zeit liege die Stadt auf Platz drei in Europa, direkt hinter London und Paris. Dr. Rainer Schwarz, Sprecher der Geschäftsführung der Berliner Flughäfen, betonte ebenfalls die „touristische Magnetwirkung Berlins“. Jedoch habe dies bisher nicht zu einer Wirtschaftsverstärkung in der Region geführt. Man habe sich daher zum Ziel gesetzt, mehr Business-Leute nach Berlin zu holen. Eine große Rolle soll dabei der neue Flughafen Berlin Brandenburg International spielen.

Rüdiger Moniac, Moderator des Abends, sprach von einer „Osmose zwischen dem Wachsen des Flughafens und der Wirtschaft Berlins“. Schwarz betonte mehrmals die Vorteile, die sich für Berlin und Brandenburg durch den neuen Flughafen ergeben. Es sei sehr positiv, dass in Zukunft alles zentral auf einem einzigen Flughafen geschehen werde. Sowohl Low-Cost als auch traditionelle Airlines werden hier an einem Ort landen und abfliegen. Ziel sei es auch, Berlin als Knotenpunkt und Umsteigedestination zu stärken. Potenzial hierfür sei zum Einen durch die Geographische Lage der Stadt gegeben. Flüge aus Asien oder den USA würden in Berlin münden, damit Passagiere danach in andere deutsche Städte, oder aber auch nach Skandinavien oder Osteuropa weiterfliegen können. Die Notwendigkeit Berlins als Knotenpunkt, und auch als Tourismusdestination, werde zum Anderen durch die Erstarkung der Osteuropäischen Märkte gegeben.

Generell sei der „Point of no Return“, so Schwarz, längst durchschritten. Der BBI werde definitiv gebaut und in den Jahren 2011 oder 2012 fertiggestellt. Man liege noch im Zeitplan. Laut Schwarz sei die Anbindung des Flughafens ebenfalls sehr gut durchdacht. Eine Autobahn, deren Fertigstellung in diesem Monat bevorsteht, eine Bundesstraße sowie ein Bahnhof mit ICE Anbindung seien infrastrukturell vorgesehen. Doch an dieser Stelle darf nicht die Kritik an die Dresdner Bahn fehlen, die es nach wie vor nicht schaffen wird, öfter als ein mal die Stunde vom Flughafen in die Stadt hineinzufahren, vom ICE ist hier noch nicht mal die Rede. Hier hilft auch nicht der ebenfalls im Stundentakt vorgesehene Shuttle-Bus. Die Anbindung des BBI stellt zu diesem Zeitpunkt eines der größten Probleme des Projektes dar, unterstrich der Flughafenchef.

Der wachsenden Attraktivität Berlins als Tourismusstandort und dem Ausbauen des BBI als interkontinentalen HUB für Gäste aus Osteuropa stimmte der dritte Gesprächspartner Joachim Hunold, Geschäftsführer Air Berlin, zu und verdeutlichte dies am Fakt, dass die Airline ihr Angebot laufend erweitere. Allein im Jahre 2007 habe man einen Zuwachs von 11% am Flughafen Tegel verzeichnet.

Im Dialog wurde schließlich betont, dass die negativen Stimmen über den BBI immer mehr abklingen. Einerseits hätten die benachbarten Regionen längst die Vorteile des Flughafens entdeckt und profitierten jetzt schon durch den Aufschwung in der Baubranche. Andererseits habe man auch 120 Millionen Euro für Schallschutz und 30 Millionen für den Umweltschutz in der Region ausgegeben, so der Sprecher der Berliner Flughäfen.

Alles in allem zeigte die Veranstaltung, dass im Gegensatz zu früher im Bereich BBI alles nach Zeitplan und damit positiv verläuft. Es gibt anscheinend keine Klagen und Beschwerden mehr. Die am gleichen Tag in der Presse verkündete Verteuerung um über € 250 Millionen schien auch keinen der Verantwortlichen mehr ernsthaft aufzuregen.

Merkwürdig - aber für Berlin-Kenner keine Überraschung!
Ein Kommentar von Joachim Fischer ...


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